DAS LITERATURHAUS HAMBURG – EINE JUNG GEBLIEBENE INSTITUTION

Die weiße Villa an der Außenalster

DAS LITERATURHAUS HAMBURG – EINE JUNG GEBLIEBENE INSTITUTION
Seit ein paar Jahren steht das Wort „Literaturhaus“ auch im Duden – ein sicheres Anzeichen dafür, dass der Begriff im deutschen Sprachgebrauch fest verankert ist, ja, dass „Literaturhaus“ mittlerweile als Marke verstanden wird. In den 1980er-Jahren kam in mehreren deutschen Großstädten die Idee auf, für die Literatur ein zentrales Haus zu schaffen, einen Ort für Begegnungen und Veranstaltungen aller Art.

Getragen von einem gemeinnützigen Verein, öffnete das Literaturhaus Hamburg im September 1989 seine Pforten und hat sich im Lauf der Jahre zu einer aus dem Kulturleben der Stadt nicht wegzudenkenden Institution entwickelt. Schon von weitem ist das weiße Haus an der Außenalster, eine ehemalige Kaufmannsvilla aus dem 19. Jahrhundert, die heute im Besitz der ZEIT-Stiftung Gerd und Ebelin Bucerius ist, gut zu erkennen. Unter seinem Dach sind unter anderen ein beliebtes Restaurant, das Literaturhauscafé, die 2017 mit dem Deutschen Buchhandlungspreis ausgezeichnete Buchhandlung Samtleben und der aus rund 700 Mitgliedern bestehende Literaturhaus e.V. vereint.

Weit mehr als 100 Veranstaltungen werden Jahr für Jahr im Festsaal ausgerichtet, dessen Deckengemälde und opulente Kronleuchter eine Kaffeehausatmosphäre mit intellektuellem Flair schaffen. So ist das Hamburger Literaturhaus Heimat für Nobelpreisträger und Nachwuchsschriftsteller, für Künstler und Theaterleute, für Philosophen und Diskutierfreudige. Nicht nur Autorinnen und Autoren aus der ganzen Welt, sondern auch das Publikum liebt das gastfreundliche Ambiente, das anregende Klima und das anspruchsvolle literarische Programm im wunderbar restaurierten spätklassizistischen Haus am Schwanenwik.

Als „Forum für die Begegnung mit Literatur in jeder Form, mit allem, was die Literatur der Gegenwart einschließt, und mit allem, was die Literatur der Geschichte war“, – so die erste Leiterin, die spätere Kulturstaatsministerin Christina Weiss – war das bewusst international ausgerichtete Haus von Anfang an konzipiert, und mit seinen Lesungen, Podiumsdiskussionen, Gesprächsrunden oder literarhistorischen Abenden versucht das Team des Literaturhauses diesem Anspruch gerecht zu werden.

Reihen wie das seit 1999 bestehende „Philosophische Café“ oder das Buchempfehlungsformat „Gemischtes Doppel“ gehören zum festen Bestandteil des Programms, angereichert durch eine Vielzahl von Kinderund Jugendveranstaltungen, die mit „Gedankenfl ieger. Philosophieren mit Kindern“ oder dem „Schulhausroman“ permanent neue Akzente setzen und das Lesen auch für nachrückende Generationen zu einer Attraktion machen wollen. DAS LITERATURHAUS HAMBURG – EINE JUNG GEBLIEBENE INSTITUTION Mehrtägige Festivals wie die „Nordischen Literaturtage“, die Frühjahreslesetage „High Voltage“ und die „Hamburger Graphic Novel Tage“ sowie die Verleihung des renommierten Mara-Cassens-Preises runden das Programm ab. 2016 wurde das Literaturhaus von der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ als „Ausgezeichneter Ort“ belobigt. Und ja, an manchen dieser ungezählten literarischen Zusammenkünfte fühlen sich Autoren und Zuhörer vereint in dem Gedanken, dass wir die Literatur zum (Über-)Leben brauchen – so wie es der Amerikaner Richard Powers im Gästebuch festhielt: „Heartfelt thanks to the staff of the Literaturhaus Hamburg for a magical, warm November evening fi lled with words and good spirit. Such an event reminds me of why I write – a powerful example of the connective potential of a culture of reading.“






Programmhöhepunkte der nächsten Monate

3. April:
Der Schweizer Peter Stamm liest aus seinem Roman „Die sanfte Gleichgültigkeit der Welt“, moderiert von Katrin Schumacher (MDR)




12. April:
50 Jahre „1968“ – der Soziologe Heinz Bude stellt sein Buch „Adorno für Ruinenkinder“ vor, im Gespräch mit dem Publizisten Simon Strauß (FAZ)




Vom 18. bis 24. April:
fi ndet zum zweiten Mal das „High Voltage“-Festival statt. Zu Gast sind unter anderen Felicitas Hoppe, Hans Joachim Schädlich und Margriet de Moor




2. Mai:
Karl Marx’ 200. Geburtstag: Im von Reinhard Kahl moderierten „Philosophischen Café“ diskutieren Jürgen Neffe und Ulrike Herrmann über die Aktualität des Denkers, in Kooperation mit ARTE




22. Mai:
Ralf Rothmann ist Gast des Literaturhauses, mit seinem neuen Roman „Der Gott jenes Sommers“, in Kooperation mit NDR Kultur




6. Juni:
Hanns-Josef Ortheil und Rainer Moritz spazieren durch das literarische Paris, angereichert durch ein Menu à la française des Literaturhauscafés




19. Juni:
Lyrik, nichts als Lyrik! Elke Heidenreich und Nora Gomringer stellen ihre Lieblingsgedichte vor




Literaturhaus Hamburg e.V.
Schwanenwik 38
22087 Hamburg
www.literaturhaus-hamburg.de

Von: Rainer Moritz